Gegen die Mafia, für Europa und die italienischen Bürger*innen im Ausland: Laura Garavini im Interview

Datum/Zeit
19.04.2021
19:00 - 21:00 Uhr

Kategorien


Sie haben das Interview verpasst? Kein Problem, wir haben für Sie das Wichtigste in Kürze zusammengefasst.

Lesen Sie hier unseren Nachbericht.

Laura Garavini, Senatorin im römischen Parlament und stellvertretende Vorsitzende der Partei „Italia Viva“ live im Gespräch mit der Journalistin Ulrike Petzold

Laura Garavini (Massimo Dragonetti)

Laura Garavini baut seit Jahrzehnten Brücken zwischen Italien und Deutschland. Sie vertrat die Auslandsitaliener*innen im Parlament in Rom, gründete nach den Mafia-Morden von Duisburg 2007 die Initiative „Mafia – nein danke“, ist heute Senatorin und vertritt in führender Position ihre Partei „Italia Viva“. Über all das wird sie berichten, über die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi, über Hoffnungen und Streit rund um den EU-Recovery Fund und den Alltag in der Pandemie. Und wir werden ihre Lebensgeschichte kennenlernen, die in einer Kirschbauern-Familie bei Modena begann.

Am 13. Januar 2021 zieht Matteo Renzi, Chef der Partei “Italia Viva”, die sich im September 2019 gegründet hat, mitten in der 2. Corona-Welle die beiden Ministerinnen seiner Partei aus der Regierung ab. Die Folge: am 26. Januar 2021 reicht Premier Giuseppe Conte seinen Rücktritt ein. Und gut zwei Wochen später übernimmt Mario Draghi das politische Ruder einer Experten-Regierung.

Turbulente Zeiten, und Laura Garavini ist voll involviert. Im September 2019 ist sie, langjähriges Parlaments- und “Partito Democratico”-Mitglied, zur „Italia Viva“ gewechselt, ist erste stellvertretende Vorsitzende und sitzt im Verteidigungsausschuss des Senats.

Mit Mitte 20 zieht es sie nach Deutschland, bald nach dem Fall der Mauer in Berlin. Sie unterrichtet an der Universität Kiel, unterstützt italienische Kinder beim Spracherwerb und junge Italiener bei der Jobsuche. Und sie gründet ihre eigene Familie mit einer Tochter.

Im August 2007, nach dem sechsfachen Mafia- Mord an italienischen Gastronomen in Duisburg, gründet die Deutsch-Italienerin gemeinsam mit italienischen Gastwirten die Initiative ”Mafia? Nein, Danke!”. Im Dezember darauf zeigen 44 italienische Gastronomen in Berlin einen Erpressungsversuch an – die größte Rebellion gegen Schutzgeld außerhalb Italiens. In Berlin konnten drei Erpresser verurteilt werden. Lange Jahre leitet Garavini den parlamentarischen Anti-Mafia-Ausschuss.

2008 wird die Deutsch-Italienerin mit einem Super-Ergebnis von den Auslandsitalienern ins Parlament gewählt. Ihr Wahlkreis ist „Europa“, und für ihren Wahlkampf war Laura Garavini tausende Kilometer unterwegs, zwischen Helsinki und Reggio Calabria, Warschau und Dublin.

Laura Garavini (Foto: Massimo Dragonetti)

Bald wird die deutsche Politik auf die Brückenbauerin aufmerksam: 2013 beruft Thorsten Schäfer-Gümbel, SPD-Spitzenkandidat für die hessische Landtagswahl, Laura Garavini in sein Schattenkabinett, allerdings ohne Folgen, denn die SPD kam nicht in die Regierung.

Wenn Laura Garavini heutzutage Zeit hat – also selten – fährt sie nach Vignola nahe Modena, zu den Kirschplantagen ihrer Familie. Dort steigt sie gern mal auf die Leiter, um die dunkelroten „ciliege“ zu pflücken.

 

Ulrike Petzold ist langjährige Radio-Journalistin und oft für italienisch-deutsche Themen unterwegs.

Beginn ist um 19:00 Uhr. Ab 18:45 Uhr ist eine Einwahl möglich. Wir benutzen hierfür die Videokonferenzsoftware “Zoom”. Für die Anmeldung nutzen Sie bitte das Kontaktformular am Ende dieser Seite. Sie erhalten von uns einige Tage vor der eigentlichen Veranstaltung einen Link für die Einwahl.

______________________________________________________________

Sie haben das Interview verpasst? Kein Problem, wir haben für Sie das Wichtigste in Kürze zusammengefasst.

Lesen Sie hier unseren Nachbericht.