Sommerfest all’italiana und Festakt 2022 – 75 Jahre DIG – Ein bisschen Italien in Bremen

 

Die Deutsch-Italienische Gesellschaft Bremen konnte in diesem Jahr auf 75 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken. Aus diesem Anlass sollte bei unserem Sommerfest 2022 das Jubiläum angemessen gefeiert werden.

Seit nunmehr 2013 feiern wir einmal im Jahr unser Sommerfest all’italiana, immer mit vielen Gästen, immer mit großem Erfolg. Damit dieser Erfolg von Dauer ist, haben wir uns bei der Vorbereitung dieses Sommerfestes an dem berühmten Zitat „Es muss sich alles ändern, damit alles so bleibt wie es ist“ des weltberühmten Giuseppe Tomasi di Lampedusa orientiert. Herausgekommen ist unser Sommerfest 2022 in der Version „Speciale“.

Ort des Geschehens war die Villa Bremen in Bremen Schwachhausen

16:30 Uhr Beginn Einlass
17:30 – 18:00 Uhr (Eröffnung, Grußworte)
18:00 – 22:00 Uhr (Sommerfest, Essen, Ständeaktivitäten, außerdem Musik von der Band TREMOZIONI aus Wolfsburg)

Unsere Band des Abends: Tremozioni aus Wolfsburg
“Tremozioni präsentieren italienische Popsongs im unplugged Sound. Eigene Arrangements bekannter Melodien von Nek, Gianluca Grignani, Toto Cotugno, Adriano Celentano, Maurizio Geri u.a. verbinden die Lebensfreude der italienischen Seele mit der Eleganz spielerischer Improvisation. Andreas Meyer und Matthias Klingebiel sind gefragte und erfahrene Musiker. Sie musizieren mit Claudio Calandra, einem italienischen Singer-Songwriter mit einer markanten Stimme. Gemeinsam musizieren Tremozioni mit Herz und Seele ganz einfach italienische Musik und schaffen dabei einen eigenen Stil, der die unterschiedlichen Temperamente repräsentiert.”

 

Kurz nach dem Sommerfest Speciale lud uns der Bürgermeister in die Obere Rathaushalle ein. Am 04. Oktober 2022 hieß es folglich “75 Jahre Deutsch-Italienische Gesellschaft Bremen e.V. –  Feierstunde mit anschließendem Empfang”.

Rückblick – Fotos – Eindrücke – Sommerfest 2022 und Festakt in der Oberen Rathaushalle

75 Jahre Deutsch-Italienische Gesellschaft Bremen e.V. –
Ein guter Grund, um gleich zweimal zu feiern.

Da solch bedeutsame Jubiläen nur alle Jubeljahre anstehen, mussten schon Feierlichkeiten im Doppelpack dieses schöne Ereignis würdigen.

Am 24. September starteten wir mit einem Sommerfest Speciale in der Villa Bremen, einer Location im Stadtteil Schwachhausen. Die Anspannung im Vorfeld war bei uns
Veranstaltern groß.  Werden sich genug Gäste in diesen unruhigen Zeiten anmelden? Kaum war der Ticketverkauf gestartet, gingen auch schon die ersten Reservierungen ein. Und schon nach kurzer Zeit hieß es “Ziel erreicht – 100 Anmeldungen für das Sommerfest geschafft”. Unsere Anspannung hatte sich komplett verflüchtigt.

Unser Konzept für das Sommerfest war eigentlich ganz einfach. Frei nach Giuseppe Tomasi di Lampedusa haben wir erneut fast alles anders gemacht als auf den vorherigen Festen, damit alles so bleibt, wie es in der Vergangenheit war. Nicht nur die Location war neu, sondern auch die Versorgung mit Speis und Trank. Diesmal sorgten ein Pizzatruck, ein Stand eines Restaurants und eine Gelateria-Ape für italienische Genussmomente. Abgerundet wurde das Ensemble durch italienische Kaffeespezialitäten, einer Auswahl von Grappas, wunderbaren Weinen und einem Bremer Likör, dessen Ursprünge jedoch in Italien zu suchen sind. Für die geistige Nahrung war natürlich auch gesorgt: ein Büchertisch und ein Infostand zur Initiative Libera Terra / Addio Pizzo standen zu diesem Zwecke bereit.

Doch wo so viel Licht scheint, gibt es auch immer etwas Schatten. Der Pizzaofen wollte sich nicht entzünden lassen, trotz intensiver Fehlersuche und sehnlichster Reparaturwünsche aller anwesenden Gäste. Wir würden aber kein deutsch-italienisches Sommerfest veranstalten, wenn uns solche nickligen Malheure aus dem Konzept bringen würden. Flugs wurde der Gasofen in einen Holzofen umgewandelt und die neapolitanische Pizza im Forno a legna schmeckt wunderbar.

Abseits vom Essen und Trinken gab es natürlich auch Programm. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten Marco Eggert und einem Grußwort von Francesca Fazion, der neuen Leiterin des Italienischen Kulturinstituts in Hamburg, spielten unsere gebuchten Musiker auf. Gekonnt und sehr professionell unterhielt uns das Duo Emotion aus Wolfsburg, bestehend aus den Vollblutmusikern Andreas Meyer und Matthias Klingebiel. Während wir also aßen, tranken und plauderten unterhielt uns das Duo mit leicht beschwingter Klassik. Doch die ruhige Zeit sollte bald ein Ende haben, spätestens mit dem Auftritt von Claudio Calandra. Dieser ergänzte das Duo Emotion und es wurde zum Trio Tremozioni. Nun kam die Zeit für italienische Popsongs im handgemachten unplugged Sound. Wir hörten Songs vieler bekannter Musikerinnen und Musiker aus Italien. Und dann geschah es: Eine Polonaise bildete sich wie aus dem Nichts. Eine lange Schlange an Menschen zog Kreuz und quer durch den Veranstaltungsraum und zog immer mehr Gäste an sich. Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt blendend! Doch das Konzert war noch nicht zu Ende und es wurde fröhlich weitergetanzt. Gegen 21:45 Uhr schien das Fest vorbei. Doch die Musiker hatten noch ein Ass im Ärmel. Auf die Live-Musik folgte als Zugabe eine halbe Stunde Musik von DJ Matteo alias Matthias Klingebiel. Das Ergebnis: Es wurde wieder ausgelassen getanzt. Alle Tanzbeine der verbliebenen Gäste schienen kein Halten mehr zu kennen. Doch irgendwann ist jede Party vorbei und um 22:30 Uhr war dann auch wirklich Schluss. Die Musiker waren kaputt, die Gäste glücklich und die Veranstalter erschöpft. Sichere Zeichen, dass das Sommerfest gelungen war.

Nur kurz war die Verschnaufpause, denn schon am 04. Oktober, pünktlich um 18:00 Uhr, begann die Feierstunde in der Oberen Rathaushalle. Eingeladen hatte der Bremer Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte die Mitglieder und Freunde der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Bremen. Docherstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Eine plötzlich einberufene Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin just für den Tag unserer Feierlichkeiten im Rathaus verhinderte, dass der Bremer Senat durch dessen Präsidenten vertreten wurde. An seiner statt begrüßte Herr Staatsrat Tim Cordßen-Ryglewski die knapp anwesenden 130 Gäste. Nach ihm hatte Marco Eggert die Ehre, ein Grußwort zu halten. Sein Schwerpunkt war das Thema Brückenbauen, um die Italienerinnen und Italiener und Bremerinnen und Bremer dies und jenseits der Alpen einander noch näher zu bringen. Auf ihn folgte der Generalkonsul der Republik Italien in Hannover, David Michelut. Auf ihn wiederum Rita Marco Grothausmann, die Präsidentin der Vereinigung Deutsch-Italienischer Kultur-Gesellschaften. Aufgelockert wurde der Grußwortreigen von barocker Musik italienischer Meister, exzellent vorgetragen von dem Quartett Bremen Barock. Als Festredner schließlich schritt Professor Dr. Hans Kloft zum Rednerpult und illustrierte wortgewandt und humorvoll die mannigfaltigen Beziehungen zwischen Bremen und Italien. Die Feierstunde endete mit einem weiteren Musikstück, um sogleich im Nebenraum als Empfang, auf Einladung der Senatskanzlei, einen zwanglosen, dennoch würdigen Ausklang zu nehmen. Bei hervorragendem Ratskellerwein wurde bis spät in den Abend geplaudert und gelacht. So manch einer der Gäste wird sich sicherlich insgeheim auf die nächste Feierstunde in der Oberen Rathaushalle gefreut haben. Die ist zwar erst in 25 Jahren, zur 100-Jahr-Feier, doch die Vorfreude ist bekannter Maßen die schönste Freude.

Als Abschiedsgeschenk erhielten alle Gäste eine Festzeitschrift. Monatelang hatte Britta Schumacher Tag und Nacht getextet, layoutet, redigiert und koordiniert, um die knapp 130 Seiten schwere Festzeitschrift mit Leben, Text und Bildern zu füllen. Das Ergebnis kann sich echt sehen lassen und ist ein wunderschönes Erinnerungsstück an die Feierlichkeiten im Doppelpack im Jahre 2022 geworden.

Fotogalerie Sommerfest 2022 (Fotos von Javier Lago “Luc” Holzscheiter)

Fotogalerie Festakt 2022 (alle Fotos von Reinhard Wittenborn, außer jene mit die TH -Theresia Heidelberger- gekennzeichnet sind)
(bitte entschuldigen Sie bei einigen Fotos die schlechte Qualität. Die Lichtverhältnisse waren leider zu Beginn nicht optimal)